In Brasilien wurde auf die 115 PS unter der Haube des neuen Modells des Fiat Palio auf ganz besondere Weise aufmerksam gemacht. Die Agentur Leo Burnett ließ ein Guerilla-Modell des neuen Flitzers ganz einfach vor einige Metro-Bahnen montieren. So sah es aus, als würde der Kleinwagen die Bahn über die Schienen ziehen. Der Slogan kurz und knackig: “He got stronger. Fiat Palio with 115 hp.”
Einmal mehr Adidas mit einer witzigen Guerilla-Aktion: um Werbung für ihren neuen Basketball-Schuh “A 3″ zu machen, wurden in den Straßen von Paris einige Mülleimer an Straßenlaternen in luftiger Höhe angebracht- und zwar auf der von Basketballkörben. Unten wurde mit einem kleinen Schild “Boost your jump” darauf hingewiesen, dass das Müllentsorgen mit dem neuen Modell hier kein Problem wäre. (Agentur: TBWA, Paris)
Dieses Bild eines Mini Coopers wurde strategisch klug so an den Ein-/Ausgang einer U-Bahn-Station angebracht, dass es aussieht, als würden die Leute, die in den Schacht hinuntergehen alle ins Auto einsteigen, und umgekehrt. Die Aufschrift auf der “geöffneten Türe” des Mini: “Size”. Im Mini ist halt sehr viel Platz… Schlauer Einfall der Agentur Jung von Matt!
In den nächsten Einträgen wird übrigens noch die ein oder andere Kampagne mehr von Mini vorgestellt werden. Denn sie sorgen weltweit immer wieder aufs Neue für großartige Guerilla-Aktionen.
In Belgien hat sich die Agentur Mortierbrigade für Ebay eine freche Guerilla-Kampagne einfallen lassen und dafür im Jahr 2006 den Bronzenen Löwen in Cannes gewonnen. In verschiedenen Einkaufsvierteln wurden in die Schaufenster von geschlossenen Läden Plakate mit dem Aufdruck “Moved to Ebay.be” geklebt, als hätte der Besitzer es aufgegeben und seine Produkte direkt bei Ebay reingestellt, da dort ohnehin nach sämtlichen Artikeln gesucht wird, um sie evtl. billiger zu bekommen. Ob die Altbesitzer der Geschäfte darüber lachen konnten, bleibt dahingestellt…
In Bahrain hat sich die 7 Leisures Group, die größte Kette von Bars, Nachtclubs und Restaurants des Inselstaates, etwas ganz Besonderes für ihre “Anti-drink and drive” Kampagne einfallen lassen: per Bluetooth werden an den Ausgängen animierte Nachrichten auf die Handys der Kunden geschickt, um sie daran zu erinnern, dass Alkohol und Straßenverkehr nicht zusammen passen. Bluetooth genießt in Bahrain übrigens einen anderen Status als bei uns und wird vor allem von der Jugend genutzt, um z.B. interaktiv Leute kennenzulernen. Gute Idee, die die rasende Weiterentwicklung der Werbemedien einmal mehr verdeutlicht. Die Agentur, die diese Guerilla-Direkt-Kampagne realisierte, ist JWT.
Pattex zum Zweiten: die Agentur DDB Düsseldorf hat dort einzelne Teile einer überdimensionalen Vase so postiert, dass sie nur von einer Stelle aus wie ein Ganzes wirkten…siehe Bild. Pattex, “klebt einfach alles”. Diese Aktion sorgte nicht nur unmittelbar vor Ort für Aufsehen, sondern wurde auch über mehrere Medien verbreitet. Eine klasse PR-Wirkung also obendrein!
Zwei Unternehmen, eine Idee: für Otto setzte die Agentur Kolle Rebbe diese Guerilla-Idee in Deutschland um, für den Lieferservice Papa John´s Pizza realisierte sie Saatchi & Saatchi (Peru). Wer nun den Einfall hatte und wer von wem “abgeguckt” hat, falls überhaupt, sei dahingestellt. Jedenfalls eine nette Aktion, die garantiert weiter erzählt wird.
Das Gesundheitsamt ließ kürzlich von der Agentur Ogilvy in England eine Guerilla-Aktion umsetzen, um ihre Anti-Raucher-Kampagne zu unterstützen und zu verstärken. Die rauchende Bevölkerung sollte völlig unvorbereitet mit der Message konfrontiert werden, um sich nicht wie in den bisherigen “langweiligen” und monotonen Spots und Prints der Werbebotschaft entziehen zu können. Dafür wurde ein Truck, dessen “Gifttank” die Form einer Zigarette hatte, durch Großbritannien geschickt. Hinten wurde mit chemischen Warnschildern auf die Zusammensetzung eines durchschnittlichen Glimmstengels hingewiesen. Laut Agentur war die Aktion ein voller Erfolg: BBC online und ITV sind nur zwei Funkanstalten unter vielen, die die “fahrende Zigarette” mehrfach thematisierten.
In der Türkei wartet eine vermeintliche Polizeistreife hinter einer Werbetafel, was dort üblich ist. Jedoch ist diese in Wirklichkeit lediglich ein Teil der Werbung. Die Reaktion der Autofahrer auf die Attrappe ist logisch, sie werden langsamer und schauen prüfend in diese Richtung. Von der Nähe erkennt man dann auch die Werbebotschaft: “Pay your traffic ticket on time without waiting in line- www.isbank.com.tr”. Freche Guerilla-Aktion der Agentur Rafneri, die definitiv auffällt!
Mit nur 19% Fett kann man Rama zu Folge auch mal etwas mehr Gebäck genießen. Die Agentur Jung von Matt ließ sich diese peppige Guerilla-Idee einfallen, bei der die auf das Laufband an der Kasse gedruckten Backteilchen direkt in den Mund der am Ende befindlichen Köpfe wandert.
